Genovevahöhle
Kordel
Auf die sagenumwobene Höhle, die über Jahrtausende dem Menschen Schutz und Zuflucht bot, trifft man auf einer Wanderung über Eifelsteig oder Römerpfad.
Südlich von Kordel im Kylltal liegt die imposante und sagenumwobene Genovahöhle hoch über dem Kuttbachtal. Die Premiumwanderwege Eifelsteig und Römerpfad lotsen den Wanderer heute zu diesem einst versteckt liegenden Ort mitten im Wald. Auswaschungen, Winderosion und Frostsprengungen trotzten vor Jahrmillionen dem Bundsandstein diese muschelförmige Höhle aus dem gewaltigen Felsen.
Die Felspartie bot – vermutlich über tausende von Jahren – Menschen Schutz vor allerlei Gefahren der Natur. Davon zeugen Funde aus der Altsteinzeit über Wandscherben der Römerzeit bis zu Keramiken des Mittelalters und sogar der Neuzeit. In den Innenraum der Höhle bauten die Menschen kleinere Hütten. Einst konnte das terrassenartige Naturbauwerk nur über Leitern, Stricke oder Steighölzer erreicht werden – das schützte die Bewohner somit auch vor wilden Tieren.
Die breiteste Ausdehnung der Höhle beträgt etwa 15 m, die Decke liegt etwa 8-10 m über der Fußbodenfläche. Die Stufen zur Höhle wurden erst 1910 vom Eifelverein in den Felsen gehauen. Bei einer Rast auf den Felsterrassen kann man das behütende Gefühl selbst nachempfinden.
Höhlen besaßen schon immer etwas mystisches und waren Stoff für Sagen. Und einer solchen verdankt auch die Genovevahöhle ihren Namen. So soll Pfalzgraf Siegfried Genoveva die Tochter des Herzogs von Brabant geheiratet haben. Als Siegfried von einem Krieg zurückkehrte bezichtigte der Haushofmeister Golo die Gräfin der Untreue. Genoveva sollte daraufhin zusammen mit ihrem Sohn umgebracht werden, konnte allerdings mit dem Kind in die Wälder flüchten, wo die beiden im Schutz dieser Höhle ein klägliches Leben führten. Jahre später fand der Pfalzgraf die beiden während einer Jagd wieder und nahm sie reuig und voller Freude wieder auf.